Road to Regensburg: Mein Marathon-Training im Mai / Juni 2025 – Block 5, Wochen 15-17 (18)
Der 1. Juni 2025 â ein Datum, das ich mir schon frĂźh im Jahr rot im Kalender markiert hatte. Nach monatelanger Vorbereitung sollte in Regensburg der groĂe Tag kommen. Mein Ziel war ambitioniert: eine neue Bestzeit und im Idealfall eine Zeit rund um 3:20 Stunden. Der Respekt vor der Distanz war wie immer da, zumal der Halbmarathon in Ingolstadt im Vorfeld nicht gut lief. Trotzdem blieb ich dran. Die letzten Trainingswochen und der Wettkampf selbst haben mir einiges abverlangt â aber auch richtig viel zurĂźckgegeben.
KW 20 â Trainingswoche 15
In der 15. Woche meiner Marathonvorbereitung merkte ich deutlich, dass mein KĂśrper sich an die Belastung gewĂśhnt hatte. Das Intervalltraining in Pyramidenform â also 1, 2, 3, 2 und 1 Kilometer â war anstrengend, aber ich konnte es gleichmäĂig durchziehen. Diese Einheit hat mir nicht nur physisch, sondern auch mental nochmal einen Schub gegeben. Danach folgte ein Tempolauf Ăźber zwĂślf Kilometer in exakt der geplanten Marathonpace von 4:50 pro Kilometer. Ich fĂźhlte mich dabei kontrolliert und stabil â genau das, was man sich so kurz vor dem Wettkampf wĂźnscht. Am Wochenende stand ein besonders harter Brocken an: Zuerst ein 23 Kilometer langer Lauf in moderatem Tempo, direkt gefolgt von 13 Kilometern im schnelleren Bereich. Diese Kombination funktionierte besser als erwartet und lieĂ mich erstmals daran glauben, dass eine Zeit unter 3:30 realistisch sein kĂśnnte.
KW 21 â Trainingswoche 16
Diese Woche war vielleicht die wichtigste im gesamten Trainingsblock. Noch einmal ging es ans Eingemachte, bevor das Tapering begann. Besonders im Fokus stand die Intervall-Einheit mit vier Mal 2.000 Metern. Ich lief die Abschnitte in einem Schnitt von 4:30 pro Kilometer, was sich anstrengend, aber machbar anfĂźhlte â genau die Art von Belastung, die Vertrauen gibt. Auch der GA2-Lauf lief rund, ich war durchgehend etwas schneller als geplant, ohne dass es mich zu viel Energie kostete. Der abschlieĂende Tempolauf wurde fast zu einem kleinen Testlauf: Ich kam deutlich unter den angestrebten 4:45/km an und erreichte mein Zieltempo nach 47 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das GefĂźhl, dass ich auf einem sehr soliden Niveau angekommen war â auch wenn ich wusste, dass 3:20 im Marathon extrem ambitioniert bleibt.
KW 22 â Trainingswoche 17
In Woche 17 begann das Tapering â also die Phase, in der die Umfänge zurĂźckgefahren werden, ohne das Tempo komplett rauszunehmen. Der Fokus lag auf kĂźrzeren, aber intensiven Einheiten, um frisch zu bleiben und gleichzeitig die Form zu konservieren. Die 10 Ă 400-Meter-Intervalle in rund 4:10/km fĂźhlten sich locker und fast spielerisch an â genau so, wie man sich kurze Einheiten in der Tapering-Phase wĂźnscht. Auch die beiden Dauerläufe â 50 Minuten GA2 und 30 Minuten GA1 â liefen kontrolliert und rund. Beim GA1-Lauf streute ich ein paar Steigerungsläufe ein, um die Beine frisch zu halten. Ich war bereit, aber auch nervĂśs: Der RĂźckblick auf Ingolstadt hatte mich zweifeln lassen, ob das alles wirklich reicht.
Marathon-Regensburg am 01.06.2025
Die Tage vor dem Wettkampf waren geprägt von Unsicherheit. Der Halbmarathon hatte mich verunsichert, und die Wetterprognose fĂźr Regensburg versprach Sonne und Wärme â Bedingungen, mit denen ich traditionell schlecht klarkomme. Doch am Morgen des Rennens zeigte sich das Wetter von einer anderen Seite: BewĂślkt, später sogar leichter Regen â ideal fĂźr mich. Ich entschied mich fĂźr einen kontrollierten Start und lief die erste Hälfte konstant in einer Pace von etwa 4:45 pro Kilometer. Bis Kilometer 32 wurde es dann zäh, das Tempo lieĂ langsam nach. Ich merkte die Belastung der letzten Wochen, aber der Wille blieb stark. Ab Kilometer 32 konnte ich mich sogar noch einmal steigern und einige Plätze gutmachen. Am Ende stand ich mit 3:27:57 Stunden im Ziel â neue persĂśnliche Bestzeit, Ăźber sieben Minuten schneller als im Vorjahr. Insgesamt bedeutete das Platz 103 im Gesamtklassement und Platz 26 in der Altersklasse M40.
KW 23 â Bonuswoche 18 (Regeneration)
Die Woche nach dem Marathon diente ganz der Erholung. Bereits am Montag lief ich fĂźnf sehr langsame Kilometer, einfach nur zum Beine lockern und zur aktiven Regeneration. Der Muskelkater war Ăźberraschend moderat. Am Donnerstag und Samstag folgten zwei lockere GA1-Läufe von jeweils 60 Minuten. Dabei ging es nicht um Pace oder Trainingsreiz, sondern nur darum, den KĂśrper in Bewegung zu halten und die Durchblutung zu fĂśrdern. Ich fĂźhlte mich von Tag zu Tag besser â kĂśrperlich wie mental.
Fazit
Ich habe in diesem Jahr auf eine Marathonzeit von 3:20 hintrainiert. Im RĂźckblick war das wahrscheinlich etwas zu hoch gegriffen. Trotzdem: Ich habe den Trainingsplan konsequent durchgezogen, mich nie hängen lassen, keine Verletzungen gehabt â und am Ende meine Bestzeit deutlich verbessert. Es war hart, es war lang â aber es hat sich gelohnt.
Bin ich zufrieden? Ganz klar: ja.
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