Singapur Calling – Meine Läufe in der Löwenstadt

Singapur, die glitzernde Metropole im Herzen Südostasiens, trägt den klangvollen Namen „Löwenstadt“. Aber warum eigentlich? Der Name leitet sich von den Sanskrit-Wörtern „Simha“ (Löwe) und „Pura“ (Stadt) ab. Eine Legende besagt, dass Prinz Sang Nila Utama im 14. Jahrhundert hier einen Löwen gesichtet und dem Ort daraufhin diesen Namen gegeben haben soll. Historisch gesehen wird vermutet, dass er stattdessen einen Tiger sah, da Löwen in dieser Region nie heimisch waren. Doch die Legende lebt weiter und prägt das Bild dieser faszinierenden Stadt. Hier siehst du eine der berühmten Merlion-Statuen, eine Mischung aus Löwe und Fisch, die Singapurs Ursprung symbolisiert.

28.09.2025: Der erste Schock am Singapore River (7 KM)

Der erste Lauf war direkt eine Lektion in Sachen tropisches Klima. Nach einem Tag Sightseeing bin ich ein paar Stationen früher aus der MRT (Bueno Vista) ausgestiegen, um die restlichen Kilometer entlang des Singapur River bis zur Unterkunft in Jurong East zu laufen.

Die Herausforderung? Hohe Temperaturen und extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Es war eine anstrengende Angelegenheit, selbst am späten Nachmittag. Zuvor gab es eine ausgiebige Aufwärmeinheit, und ich habe mir vorgenommen, jeden Kilometer mit unterschiedlichen Übungen zu spicken – was bei der Hitze schnell zur doppelten Anstrengung wurde.

Trotz der Strapazen war es ein faszinierendes Erlebnis, die sich verändernde Vegetation und das pulsierende Leben entlang des Flusses laufend zu beobachten. Nach 7 KM war ich durchgeschwitzt, aber glücklich. Das hat dann auch gereicht!

Hier ein Eindruck vom Singapore River, dem Lebensnerv der Stadt:

01.10.2025: Dschungel-Abenteuer am MacRitchie (14 KM)

Der Lauf am MacRitchie Reservoir war der perfekte Kontrast zur Stadt. Eine wunderschöne 14 KM lange Runde erwartete mich, die mich tief in den Urwald führte. Die Strecke ist sehr gut präpariert und bietet neben schönen Aussichtspunkten auch den berühmten TreeTop Walk.

Es war ein richtiges Dschungel-Erlebnis mit dichtem Grün und schattigen Passagen. Das Highlight war die Begegnung mit einer Gruppe Affen! Sie sind neugierig, aber man sollte natürlich Abstand halten. Ein absolut empfehlenswerter Lauf für alle, die dem Großstadtrummel entfliehen wollen.

03.10.2025: Die Gärten von Jurong East (10 KM)

Am dritten Lauftag stand die Erkundung der grünen Lunge von Jurong East auf dem Plan. Auf einer entspannten 10 KM-Strecke bin ich durch drei wunderschöne, sehr unterschiedliche Gärten gelaufen: den prächtigen Chinesischen Garten, den ruhigen Japanischen Garten und die weitläufigen Jurong Lake Gardens.

Die Anlagen sind nicht nur ein Paradies für Läufer, sondern auch ideal für Radfahrer. Die Mischung aus traditioneller Architektur, gepflegten Wegen und der üppigen Natur bot eine willkommene Abwechslung und einen entspannten Abschluss meiner Lauftage.

Mein Fazit zum Laufen in Singapur

Singapur ist eine fantastische Stadt, die man wunderbar laufend erkunden kann. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte:

  • Langsam machen: Die Hitze und die Luftfeuchtigkeit sind keine Witze. Das Tempo sollte man deutlich drosseln.
  • Die beste Zeit: Laufen ist am besten früh morgens oder abends. Mittags ist es aufgrund der Temperaturen wirklich sehr schwierig und kräftezehrend.
  • Hydration ist alles: Die Temperaturen nicht unterschätzen! Man verliert unglaublich viel Flüssigkeit. Ich habe darauf geachtet, wirklich jede Wasserstation, die ich finden konnte, mitzunehmen.

Trotz der Anstrengung: Eine neue Stadt in den Laufschuhen zu entdecken, macht einfach immer Spaß und liefert die besten Eindrücke!

 

Von der Sächsischen Schweiz bis zur Ostsee: Ein Reisebericht zwischen Felsen und Fußballfieber

Zwei so unterschiedliche Welten, vereint in einer Reise: die zerklüfteten Sandstein-Felsen der Sächsischen Schweiz und die raue Küste der Ostsee. Was auf den ersten Blick unvereinbar scheint, war die perfekte Kombination für ein langes Wochenende voller Abenteuer und Emotionen. Die Idee war einfach: Zuerst tief durchatmen und die Seele beim Wandern in atemberaubender Natur baumeln lassen, um dann die pure Leidenschaft und Gänsehaut-Atmosphäre beim Fußballspiel zwischen Hansa Rostock und 1860 München zu erleben. Komm mit auf diese Reise, bei der ich euch die Highlights, Anekdoten und unvergesslichen Momente der vergangenen Tage schildere.

Teil 1: Felsen, Täler und Wanderwege in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz

Die ersten vier Tage standen ganz im Zeichen der Natur und des Wanderns. Von Freitag bis Montag haben wir uns voll und ganz auf die Schönheit des Elbsandsteingebirges konzentriert – und es hat uns nicht enttäuscht!

Die majestätische Basteibrücke und die geheimnisvollen Schwedenlöcher Unser erstes Ziel war die berühmte Basteibrücke. Früh morgens ging es los, um den größten Touristenansturm zu vermeiden, und das war eine goldrichtige Entscheidung! Der Weg durch die Schwedenlöcher war ein echtes Highlight. Der enge, felsige Pfad führte uns vorbei an moosbewachsenen Steinen, durch schmale Felsspalten und über abenteuerliche Holztreppen. Es fühlte sich an wie eine Entdeckungsreise in eine andere, längst vergangene Welt. An der Basteibrücke angekommen, wurden wir mit einem schlichtweg atemberaubenden Panoramablick über die Elbe und die umliegende Felsenwelt belohnt. Ein Moment purer Erhabenheit, der alle Anstrengung vergessen ließ.

Das Prebischtor: Ein Naturwunder in der Böhmischen Schweiz Am Sonntag wagten wir den Sprung über die Grenze in die tschechische Böhmische Schweiz, um das größte natürliche Sandsteintor Europas zu bestaunen: das Prebischtor. Die Wanderung dorthin war anspruchsvoll, führte uns aber durch malerische Wälder und belohnte uns immer wieder mit fantastischen Ausblicken. Die schiere Größe und einzigartige Schönheit des Tores sind einfach überwältigend. Es ist ein Ort, der einen demütig macht und die unbändige Kraft der Natur spüren lässt.

Teil 2: Von Sandstein zu Sandstrand: Willkommen an der Ostsee!

Nach den intensiven Wandertagen ging es für uns weiter gen Norden, an die Küste Mecklenburg-Vorpommerns. Ein Tapetenwechsel, der nicht größer sein könnte – von den bürgenhaften Felsen zum weiten Horizont des Meeres.

Strandmomente in Börgerende-Rethwisch Unsere erste Anlaufstelle an der Küste war der charmante Ort Börgerende-Rethwisch. Der Strand dort ist ein Traum für alle, die Ruhe und Weite suchen. Spaziergänge am Meer, das Rauschen der Wellen und die frische Seeluft waren die perfekte Erholung nach den anstrengenden Wanderungen. Wir genossen die jodhaltige Luft und ließen einfach die Seele baumeln, während Möwen kreischend über uns hinwegzogen und der Wind uns um die Nase wehte.

Sightseeing in Rostock und Warnemünde Am Spieltag selbst hatten wir noch Zeit, die Hansestadt Rostock und das Seebad Warnemünde zu erkunden. Rostock beeindruckt mit seiner historischen Altstadt, dem alten Stadthafen und den vielen Backsteingebäuden, die von der Hansezeit erzählen. Ein kurzer Spaziergang durch die Kröpeliner Straße und am Hafen entlang, wo man die großen Kreuzfahrtschiffe bewundern kann, vermittelt eine ganz besondere maritime Atmosphäre. Später ging es weiter nach Warnemünde. Der dortige Leuchtturm und der breite Sandstrand sind einfach ikonisch. Wir haben Fischbrötchen genossen und das Treiben am Alten Strom beobachtet, bevor die Vorfreude auf das Spiel immer größer wurde.

Teil 3: Ein Hauch von Abschied – Fußball im Ostseestadion am 17.09.2025

Und dann war es so weit. Der Höhepunkt unserer Reise stand an: das Fußballspiel. Als Sechzger-Fan war die Vorfreude auf das Spiel gegen Hansa Rostock riesig, auch wenn die Bilanz der letzten Jahre in Rostock wenig Anlass zur Hoffnung gab. Es war außerdem ein ganz besonderer Tag, da es das letzte Spiel unter den alten Flutlichtmasten war. Eine Ära ging zu Ende und die Stimmung war einzigartig und unvergesslich. Das Stadion bebte, die Fans beider Lager gaben alles, und die Atmosphäre war elektrisierend. Leider mussten wir als 1860-Fans einmal mehr mitansehen, wie unser Team in Rostock verlor. Endstand 2:1 für Hansa. Trotz der Niederlage war es ein emotionales und unvergessliches Erlebnis. Das Gefühl, Teil dieser Gemeinschaft zu sein und die Leidenschaft im Stadion zu spüren, ist unbeschreiblich.

Fazit: Die perfekte Mischung

Die Reise war die perfekte Kombination aus den schönsten Facetten des Reisens. Wir haben die beeindruckende Ruhe und Schönheit der Natur im Elbsandsteingebirge erlebt, die entspannte maritime Atmosphäre an der Ostsee genossen und zum Abschluss die pure, mitreißende Emotion eines Fußballspiels gespürt. Es war eine Reise, die gezeigt hat, dass Gegensätze sich nicht ausschließen, sondern sich perfekt ergänzen können. Natur, Sightseeing und die Leidenschaft für den Fußball – die perfekte Mischung für ein unvergessliches langes Wochenende.

Dreitägige Hochtour durchs Zillertal: Von grünen Almwiesen bis zum Schönbichler Horn

Das Zillertal, ein Wanderparadies, lockte uns für ein dreitägiges Abenteuer. Unsere Tour startete am 22. August 2025 am Gasthof Breitlahner bei Ginzling. Die An- und Abreise mit dem Auto verlief problemlos, was uns einen entspannten Auftakt ermöglichte. Was als gut organisierte Wanderung begann, sollte uns am Schönbichler Horn an unsere Grenzen bringen und uns mit einer Mischung aus Anstrengung und alpiner Schönheit belohnen.

Tag 1: Entspanntes Ankommen auf der Alpenrosenhütte

Nach der Anreise begann unsere Tour am Nachmittag mit einer sanften, zweistündigen Runde vom Gasthaus Breitlahner zur Alpenrosenhütte. Auf den knapp 8 Kilometern überwanden wir rund 600 Höhenmeter. Es war der perfekte Start, um in der Bergwelt anzukommen und die Beine aufzuwärmen. Der Weg führte durch malerische Almwiesen und Wälder, und die Hütte empfing uns mit dem gemütlichen Charme, den man von einer Berghütte erwartet. Nach einem guten Abendessen, dem obligatorischen Wanderbier und einem Zirbenschnaps fielen wir müde, aber glücklich in unsere Zweibettzimmer.

Tag 2: Anspruchsvolle Gipfeleroberung am Schönbichler Horn

Der zweite Tag hatte es in sich. Auf dem Weg zur Berliner Hütte kreuzten sich unsere Wege mit den Trail-Läufern des Zillertaler Steinbockmarschs, was für eine besondere Atmosphäre sorgte.

Unsere Route führte uns weiter zum Schönbichler Horn, dem Höhepunkt der Tour. Mit 3.133 Metern war dies nicht nur der höchste Punkt, sondern auch der anspruchsvollste Abschnitt. Die letzten 100 Höhenmeter der als „schwarz“ eingestuften Tour zehrten extrem an unseren Kräften. Oben angekommen, wurden wir jedoch nicht mit einer Aussicht belohnt. Dichter Nebel hüllte den Gipfel ein, die Sicht war gleich null und es fing sogar noch an zu schneien. Ein kleiner Dämpfer nach so viel Anstrengung.

Nach der Gipfeleroberung ging es weiter zum Furtschaglhaus. Mit einer reinen Gehzeit von etwa sechs Stunden und 1.250 Höhenmetern auf knapp 11 Kilometern war dieser Tag definitiv fordernd. Die Erschöpfung des Tages war schnell vergessen, als wir uns am Abend wieder mit gutem Essen, ein paar Bier und einem Zirbenschnaps stärkten, bevor wir ins Lager fielen.

Tag 3: Sonnige Talfahrt und süßer Abschluss

Der letzte Tag versprach Entspannung. Vom Furtschaglhaus aus ging es 1.200 Höhenmeter bergab Richtung Gasthaus Breitlahner. Wie so oft, zeigte sich das Wetter am Abreisetag von seiner besten Seite. Der anfängliche Nebel wich schnell blauem Himmel, und am Schlegeis-Stausee empfing uns strahlender Sonnenschein.

Die schwindenden Kräfte kehrten zurück, und wir genossen die letzten Kilometer des Abstiegs in vollen Zügen. Zum krönenden Abschluss gab es auf der Klausenalm einen wohlverdienten Kaiserschmarrn – die perfekte Belohnung für eine anspruchsvolle Tour.

Zukünftige Tourenziele

Unsere Tour hat uns nicht nur die beeindruckende Landschaft des Zillertals gezeigt, sondern auch viele neue Ideen für zukünftige Wanderungen gegeben. Die Liste der lohnenswerten Ziele ist lang:

  • Die Olpererhütte lockt mit ihrem berühmten Instagram-Foto auf der Hängebrücke, ein Must-Do für alle Social-Media-Fans und eine großartige Aussicht auf den Schlegeis-Stausee.
  • Für entspannte Tage gibt es zahlreiche Touren mit geringen Höhenmetern rund um den Schlegeis-Speicher, ideal für eine gemütliche Wanderung ohne große Anstrengung.
  • Das Schönbichler Horn wartet auf eine zweite Chance bei klarem Wetter, um uns endlich die wohlverdiente Gipfelaussicht zu schenken.
  • Und die Berliner Hütte, die wir diesmal nur gestreift haben, steht für eine längere Übernachtung fest auf unserer Liste. Sie ist eine der ältesten Hütten der Zillertaler Alpen und strahlt einen ganz besonderen Charme aus.

Fazit

Unsere dreitägige Wanderung durch das Zillertal war ein echtes Erlebnis. Sie zeigte uns, wie schnell die alpine Welt ihr Gesicht ändern kann, von gemütlichen Almwegen bis zu fordernden Hochgebirgsrouten. Auch wenn die Aussicht am Schönbichler Horn verwehrt blieb, machte das die Tour nicht weniger unvergesslich. Die Gastfreundschaft auf den Hütten, die intensive Naturerfahrung und das Erfolgserlebnis, die Herausforderungen gemeistert zu haben, überwiegen bei Weitem. Es war ein perfekter Mix aus sportlicher Anstrengung und Genuss, der Lust auf mehr macht.

Abenteuer am Hohenglücksteig: Eine Tour für Einsteiger und Erfahrene

Du suchst nach einer spannenden Klettersteig-Tour, die sowohl Anfänger begeistert als auch Kletter-Veteranen fordert? Dann ist der Hohenglücksteig in der Hersbrucker Schweiz genau das Richtige für dich. Nur rund 175 km von uns zu Hause entfernt, bietet diese Region das perfekte Ziel für einen Wochenendausflug in die Natur.

Ankunft und erste Eindrücke

Unser Ausgangspunkt war der Wanderparkplatz in Pommelsbrunn. Von hier aus starteten wir in das Kletterparadies. Mit einer Gruppe von fünf Personen – drei erfahrenen Kletterern und zwei Einsteigern – waren wir gespannt, was uns erwarten würde. Bei idealen 22 Grad und Sonnenschein war das Wetter perfekt für unser Vorhaben. Der Weg durch den schattigen Mischwald hielt die Temperaturen angenehm und sorgte für eine erfrischende Atmosphäre.

Das Klettergebiet Hersbrucker Schweiz

Die Hersbrucker Schweiz ist ein wahres Eldorado für Kletterbegeisterte. Die Region ist Teil des Frankenjuras, eines der bekanntesten Klettergebiete Deutschlands. Neben dem Hohenglücksteig gibt es zahlreiche weitere Felsformationen und Klettersteige, die für alle Schwierigkeitsgrade etwas bereithalten.

Besonders reizvoll ist die gute Erreichbarkeit und die wunderschöne Natur. Kletterer finden hier eine Vielzahl an Routen, die oft gut abgesichert und mit detaillierten Informationen über Schwierigkeitsgrade versehen sind. Das Gebiet ist nicht nur für Klettersteige, sondern auch für das traditionelle Sportklettern bekannt. Du hast die Wahl zwischen kurzen, knackigen Routen und ausgedehnten Kletter-Variationen.

Die Vielfalt an Steigen macht das Gebiet attraktiv für Kletterer aller Erfahrungsstufen. Es lohnt sich, vor der Tour die genauen Topos (Routenbeschreibungen) zu studieren und sich über die aktuellen Verhältnisse zu informieren.

Der Klettersteig: Eine Herausforderung mit Belohnung

Der Hohenglücksteig ist bekannt für seine anspruchsvollen Passagen und die vielseitige Landschaft. Wir teilten unsere Tour in mehrere Etappen auf:

  • Teil 1: Mit Schwierigkeiten von C/D (und einer optionalen E-Variante) war dieser Abschnitt sofort ein echter Test für unser Können.
  • Teil 2: Die zweite Sektion mit Schwierigkeitsgrad C war ebenfalls fordernd, aber gut machbar.
  • Teil 3: Der letzte Teil mit Schwierigkeitsgrad D erschien uns nach den ersten beiden Abschnitten als zu anspruchsvoll. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, entschieden wir uns, diesen Teil auszulassen.

Zusätzlich zum Hohenglücksteig haben wir auch Teile des Noris-Steigs erkundet. Das gesamte Gebiet ist ideal zum Wandern und Klettern und beeindruckt mit seiner felsigen Struktur. Die Mischung aus erfahrenen und neuen Kletterern in unserer Gruppe hat gut funktioniert. So konnten die Erfahrenen die Einsteiger anleiten und motivieren.

Kulinarischer Abschluss in Hirschbach

Nach der Anstrengung kam die Belohnung. Wir fuhren ins nahegelegene Hirschbach und ließen den Tag beim Goldenen Hirsch bei einem wohlverdienten Essen ausklingen. Eine perfekte Möglichkeit, die Erlebnisse des Tages Revue passieren zu lassen.

Mein Fazit

Als erster Klettersteig ist der Hohenglücksteig herausfordernder als erwartet. Für komplette Neulinge empfiehlt es sich, die Schwierigkeitsgrade genau zu prüfen und vielleicht mit einem leichteren Steig zu starten. Für unsere gemischte Gruppe war es jedoch eine gute Wahl, die viel Spaß und Nervenkitzel bot.

25 Jahre Reschenseelauf: Ein magischer Nachtlauf rund um den glitzernden See

Was gibt es Schöneres, als einen warmen Sommerabend bei einem Lauf rund um einen malerischen See ausklingen zu lassen? Genau das durfte ich am 12. Juli 2025 beim 25. Reschenseelauf erleben – einem echten Highlight im Laufkalender, das seinem Ruf als „magischer Nachtlauf“ wieder einmal alle Ehre gemacht hat.

Eine einzigartige Atmosphäre im Dunkeln

Der Reschenseelauf ist bekannt für seine besondere Stimmung, die durch die Dunkelheit und die Beleuchtung der Strecke entsteht. Und auch in diesem Jahr war es wieder ein Genuss, die 15,3 Kilometer entlang des glitzernden Wassers zu absolvieren. Die gesamte Route war wunderschön beleuchtet, was nicht nur für Sicherheit sorgte, sondern auch eine zauberhafte Kulisse schuf. Jeder Schritt fühlte sich an wie ein Tanz im Lichtermeer, mit dem dunklen See an der einen und den erleuchteten Wegen an der anderen Seite.

Lauf ohne persönlicher Bestzeit?

Obwohl ich mir für diesen Nachtlauf keine konkrete Zielzeit gesetzt hatte, schwebte die Marke von 1 Stunde und 15 Minuten für die 15,3 km in meinem Kopf. Und was soll ich sagen? Das Training der letzten Wochen hat sich ausgezahlt! Meine offizielle Zeit von 1:11:15 Stunden war nicht nur schneller als „grob geplant“, sondern auch ein Ergebnis, auf das ich stolz sein kann. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Energien man freisetzen kann, wenn die Umgebung so inspirierend ist.

Top-Organisation, die begeistert

Ein großes Lob geht auch an die Organisation des Reschenseelaufs. Von der Startnummernausgabe bis zur Zielverpflegung – alles war wie immer top organisiert. Es ist diese Liebe zum Detail, die den Reschenseelauf zu einem Event macht, das man jedem passionierten Läufer nur wärmstens empfehlen kann. Man spürt einfach, dass hier erfahrene Hände am Werk sind, die wissen, was Läuferherzen höherschlagen lässt.

Ein funkelndes Finale

Der krönende Abschluss jedes Jubiläums beim Reschenseelaufs ist das Feuerwerk, und auch dieses Jahr war es wieder spektakulär. Die farbenfrohen Lichter, die den Nachthimmel über dem Reschensee erleuchteten, waren ein perfekter Ausklang für diesen besonderen Abend. Auch wenn es nach der Siegerehrung etwas spät wurde, war das Warten definitiv lohnenswert.

Der Reschenseelauf ist mehr als nur ein Rennen – er ist ein Erlebnis. Die Kombination aus sportlicher Herausforderung, atemberaubender Naturkulisse und der einzigartigen Nachtstimmung macht ihn zu einem Pflichttermin für alle, die das Laufen lieben. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

 

 

Seiser Alm Halbmarathon: Ein unvergessliches Lauferlebnis in den Dolomiten

Der Seiser Alm Halbmarathon war zweifellos das sportliche Highlight des Sommerurlaubs – und weit mehr als nur ein Lauf. Es war ein intensives Naturerlebnis, das sowohl körperlich als auch mental gefordert und gleichzeitig inspiriert hat.

Bereits am Start war spürbar: Dies ist kein gewöhnlicher Halbmarathon. Die Seiser Alm – Europas größte Hochalm – beeindruckte mit einer spektakulären Kulisse, frischer Bergluft und einem Panorama, das man so schnell nicht vergisst. Die Strecke führte durch weitläufige Wiesen, schattige Wälder und vorbei an traditionellen Almhütten – stets begleitet vom majestätischen Anblick der Dolomiten.

Die 21,1 Kilometer verlangten einiges ab. Über 600 Höhenmeter machten die Strecke anspruchsvoll, aber auch abwechslungsreich. Die Anstrengung wurde dabei stets durch die Schönheit der Landschaft ausgeglichen: das Läuten der Kuhglocken, die Stille der Natur, der Duft von frischem Gras – all das machte jeden Kilometer zu einem besonderen Moment.

Was den Seiser Alm Halbmarathon besonders auszeichnet, ist die Atmosphäre. Entlang der Strecke feuerten Zuschauer an, es gab aufmunternde Zurufe, freundliche Gesichter und eine fast familiäre Stimmung, die motivierte, weiterzulaufen – auch wenn die Beine schwer wurden.

Nach dem Lauf war Erholung angesagt. In einem der gemütlichen Cafés auf der Alm gab es noch Kaffee und ein Kaltgetränk – mit Blick auf die umliegenden Gipfel und einem Gefühl tiefster Zufriedenheit. Hier wurde noch einmal deutlich: Dieser Halbmarathon war kein Wettkampf wie jeder andere, sondern ein Erlebnis, das lange in Erinnerung bleiben wird.

Der Seiser Alm Halbmarathon verbindet sportliche Herausforderung mit einzigartiger Natur. Wer das Besondere sucht und sich selbst etwas Gutes tun möchte, findet hier die perfekte Kombination aus Bewegung, Landschaft und alpinem Lebensgefühl.

 

 

Erfahrungen aus 3 Marathons – Zeiten, Verbesserungen, Training, Vorbereitung

Für viele ist der Marathon die Königsdisziplin des Ausdauersports – für mich wurde er zu einer ganz persönlichen Herausforderung. Es geht nicht nur um 42,195 Kilometer, sondern um das, was davor, währenddessen und danach passiert: die Disziplin im Training, die mentale Stärke im Rennen und das Gefühl im Ziel. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen aus drei Marathons teilen – von Rückschlägen über Fortschritte bis hin zu echten Erfolgserlebnissen. Vielleicht ist auch für dich etwas dabei – als Motivation, Inspiration oder einfach als ehrlicher Einblick in das, was es heißt, Marathonläufer zu sein.

Wie alles begann: Mein erster Marathon 2021 in Berlin

2021 kam der Startschuss – buchstäblich. Über Adidas gewann ich überraschend einen Startplatz für den Berlin-Marathon. Bis dahin war Halbmarathon mein Limit, aber das Abenteuer Marathon reizte mich sofort.

Ohne große Lauferfahrung über 42,195 km und mit einem Online-Trainingsplan im Gepäck peilte ich 3:45 Stunden an. Der Plan ging bis Kilometer 30 ziemlich gut auf – doch dann kam der berüchtigte „Mann mit dem Hammer“. Plötzliche Krämpfe zwangen mich zu zwei kurzen Stopps. Dennoch kämpfte ich mich in 4:07:20 ins Ziel. Und trotz Schmerzen war klar: Das war nicht mein letzter Marathon.

Marathon Nummer zwei: 2024 in Regensburg – strukturiertes Training wirkt

Ziel war klar: Sub 3:45. Diesmal ging ich es professioneller an. Mit Hilfe der Diamonds Aichach und einem strukturierten Trainingsplan trainierte ich über Monate hinweg gezielt auf den Wettkampf hin.

Regelmäßige Longruns, gezieltes Intervalltraining und vor allem eine kluge Belastungssteuerung zahlten sich aus: In Regensburg lief ich 3:35:15 – ganze 32 Minuten schneller als in Berlin. Das Gefühl im Ziel? Unbezahlbar. Der Plan hatte funktioniert.

Marathon Nummer drei: 2025 – ambitioniert, aber realistisch

Ein Jahr später wollte ich noch mehr. Mein Ziel war die magische 3:20-Marke. Das Training wurde intensiver – wieder mit Plan, wieder mit Fokus. Beim Halbmarathon in Ingolstadt merkte ich aber: Es könnte knapp werden.

Am Marathontag selbst war es heiß. Sehr heiß. Ich passte meine Taktik etwas an, lief kontrolliert – und kam in 3:27:57 ins Ziel. Sub 3:20 war es nicht, aber eine klare Verbesserung um fast 8 Minuten zum Vorjahr. Und: Ich war zufrieden. Auch weil ich wusste, dass ich an meine aktuelle Grenze gegangen war.

Was ich gelernt habe – meine wichtigsten Erkenntnisse

✅ Training schlägt Talent
2021 verließ ich mich zu sehr auf meine Grundfitness – das reichte nicht. 2024 und 2025 war das Training strukturiert, zielgerichtet und langfristig aufgebaut – mit messbarem Erfolg.

✅ Die richtigen Reize setzen
Intervalle, lange Läufe, aber auch ausreichend Regeneration – der Trainingsplan der Diamonds Aichach war ausgewogen und sinnvoll aufgebaut. Wer besser werden will, braucht klare Struktur.

✅ Realistische Ziele helfen beim Durchhalten
Der Unterschied zwischen „ambitioniert“ und „überambitioniert“ ist schmal. 2025 war grenzwertig – ich habe daraus gelernt, meine Form realistisch einzuschätzen und dennoch das Maximum herauszuholen.

✅ Es macht einfach Spaß
Trotz aller Zeiten und Analysen: Jeder Lauf war ein Erlebnis. Die Atmosphäre, das Training, das Gefühl im Ziel – unbezahlbar. Das motiviert mich weiterzumachen.

Fazit – Wo geht die Reise hin?

Drei Marathons. Drei verschiedene Erfahrungen. Aber ein roter Faden: Kontinuität, Struktur und Leidenschaft führen zu echter Verbesserung. Ich bin gespannt, was noch kommt – die 3:20 habe ich jedenfalls noch nicht abgeschrieben.

Zwischen Zielzeiten und Deadlines: Was Marathontraining mit Projektmanagement gemeinsam hat

Als ich im Juni 2025 in Regensburg an der Startlinie stehe, liegen hinter mir Monate strukturierter Vorbereitung, schweißtreibender Einheiten – und viele Parallelen zu meinem Alltag im Projektmanagement.

In meinem Training steckt mehr als Laufen. Es ist ein Projekt. Mit Zielen, Etappen, Planabweichungen und persönlichen Lessons Learned. Und genau darin liegt die Verbindung zur Arbeitswelt.

1. Der Trainingsplan ist dein Projektplan

Ein Marathon ist kein Sprint – und genauso wenig ist ein Projekt über Nacht abgeschlossen. Beide erfordern einen soliden Plan:

  • Ziel definieren (Sub 3:30? Projektabschluss Q4?)

  • Meilensteine setzen (10k, Halbmarathon, Long Runs = Projektphasen)

  • Ressourcen einteilen (Zeit, Regeneration, Ernährung = Budget, Team, Tools)

Ein strukturierter Trainingsplan hilft, den Überblick zu behalten – aber wie jeder Projektplan muss er anpassungsfähig bleiben.

2. Mit Veränderungen umgehen können

Ob Muskelzerrung oder Lieferengpass – im Training wie im Projekt läuft nicht alles glatt. Dann ist Flexibilität gefragt. Die Fähigkeit, reagieren statt resignieren, unterscheidet Erfolg von Frust.

Ich musste Einheiten verschieben, Läufe kürzen, meine Ambitionen manchmal neu bewerten. Genauso erfordert ein Projekt manchmal das Zurückfahren von Anforderungen, wenn Ressourcen knapp werden oder externe Faktoren eingreifen.

3. Es gibt Höhen und Tiefen

Motivation kommt in Wellen. An manchen Tagen fliegt man, an anderen zählt nur der nächste Schritt. Im Projektgeschäft ist das nicht anders: Hochphasen wechseln mit Stressphasen, Euphorie mit Zweifeln.

Wer beide Welten kennt, weiß: Durchhalten entscheidet.

4. Der Umgang mit Rückschlägen prägt deinen Fortschritt

Verletzungen oder schlechtes Wetter sind wie technische Probleme oder Managemententscheidungen, die Projekte verzögern. Man muss lernen, damit umzugehen – und Lösungen finden statt Ausreden suchen.

5. Nicht jeder erreicht seine Zielzeit – und das ist okay

Im Projekt und auf der Strecke jagt jeder einer Bestmarke hinterher. Doch nicht immer ist sie realistisch – manchmal fehlen einfach ein paar Prozent. Entscheidend ist: Was habe ich gelernt? Wie weit bin ich trotzdem gekommen?

Weitere Parallelen zwischen Sport und Arbeitswelt:

  • Selbstdisziplin: Ohne sie kein Marathon, kein erfolgreiches Projekt.
  • Teamwork: Auch wenn der Marathon alleine gelaufen wird – Trainer, Physio, Freunde und Familie tragen mit.
  • Mentale Stärke: Durchziehen trotz innerem Schweinehund oder externer Widerstände.
  • Review & Retrospektive: Nach jedem Lauf (oder Projekt): Was lief gut? Was nicht? Wie kann ich es besser machen?

Fazit

Ein Marathon ist kein Einzelereignis, sondern ein Prozess – genauso wie ein Projekt. Die Disziplin, Zielstrebigkeit und Resilienz, die man auf dem Weg zur Ziellinie entwickelt, sind Skills, die sich 1:1 auf die berufliche Welt übertragen lassen. Und genau deshalb lohnt sich der Blick über den Tellerrand – oder besser: über die Ziellinie hinaus.

Road to Regensburg: Mein Marathon-Training im Mai / Juni 2025 – Block 5, Wochen 15-17 (18)

Der 1. Juni 2025 – ein Datum, das ich mir schon früh im Jahr rot im Kalender markiert hatte. Nach monatelanger Vorbereitung sollte in Regensburg der große Tag kommen. Mein Ziel war ambitioniert: eine neue Bestzeit und im Idealfall eine Zeit rund um 3:20 Stunden. Der Respekt vor der Distanz war wie immer da, zumal der Halbmarathon in Ingolstadt im Vorfeld nicht gut lief. Trotzdem blieb ich dran. Die letzten Trainingswochen und der Wettkampf selbst haben mir einiges abverlangt – aber auch richtig viel zurückgegeben.

KW 20 – Trainingswoche 15

In der 15. Woche meiner Marathonvorbereitung merkte ich deutlich, dass mein Körper sich an die Belastung gewöhnt hatte. Das Intervalltraining in Pyramidenform – also 1, 2, 3, 2 und 1 Kilometer – war anstrengend, aber ich konnte es gleichmäßig durchziehen. Diese Einheit hat mir nicht nur physisch, sondern auch mental nochmal einen Schub gegeben. Danach folgte ein Tempolauf über zwölf Kilometer in exakt der geplanten Marathonpace von 4:50 pro Kilometer. Ich fühlte mich dabei kontrolliert und stabil – genau das, was man sich so kurz vor dem Wettkampf wünscht. Am Wochenende stand ein besonders harter Brocken an: Zuerst ein 23 Kilometer langer Lauf in moderatem Tempo, direkt gefolgt von 13 Kilometern im schnelleren Bereich. Diese Kombination funktionierte besser als erwartet und ließ mich erstmals daran glauben, dass eine Zeit unter 3:30 realistisch sein könnte.

KW 21 – Trainingswoche 16

Diese Woche war vielleicht die wichtigste im gesamten Trainingsblock. Noch einmal ging es ans Eingemachte, bevor das Tapering begann. Besonders im Fokus stand die Intervall-Einheit mit vier Mal 2.000 Metern. Ich lief die Abschnitte in einem Schnitt von 4:30 pro Kilometer, was sich anstrengend, aber machbar anfühlte – genau die Art von Belastung, die Vertrauen gibt. Auch der GA2-Lauf lief rund, ich war durchgehend etwas schneller als geplant, ohne dass es mich zu viel Energie kostete. Der abschließende Tempolauf wurde fast zu einem kleinen Testlauf: Ich kam deutlich unter den angestrebten 4:45/km an und erreichte mein Zieltempo nach 47 Minuten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass ich auf einem sehr soliden Niveau angekommen war – auch wenn ich wusste, dass 3:20 im Marathon extrem ambitioniert bleibt.

KW 22 – Trainingswoche 17

In Woche 17 begann das Tapering – also die Phase, in der die Umfänge zurückgefahren werden, ohne das Tempo komplett rauszunehmen. Der Fokus lag auf kürzeren, aber intensiven Einheiten, um frisch zu bleiben und gleichzeitig die Form zu konservieren. Die 10 × 400-Meter-Intervalle in rund 4:10/km fühlten sich locker und fast spielerisch an – genau so, wie man sich kurze Einheiten in der Tapering-Phase wünscht. Auch die beiden Dauerläufe – 50 Minuten GA2 und 30 Minuten GA1 – liefen kontrolliert und rund. Beim GA1-Lauf streute ich ein paar Steigerungsläufe ein, um die Beine frisch zu halten. Ich war bereit, aber auch nervös: Der Rückblick auf Ingolstadt hatte mich zweifeln lassen, ob das alles wirklich reicht.

Marathon-Regensburg am 01.06.2025

Die Tage vor dem Wettkampf waren geprägt von Unsicherheit. Der Halbmarathon hatte mich verunsichert, und die Wetterprognose für Regensburg versprach Sonne und Wärme – Bedingungen, mit denen ich traditionell schlecht klarkomme. Doch am Morgen des Rennens zeigte sich das Wetter von einer anderen Seite: Bewölkt, später sogar leichter Regen – ideal für mich. Ich entschied mich für einen kontrollierten Start und lief die erste Hälfte konstant in einer Pace von etwa 4:45 pro Kilometer. Bis Kilometer 32 wurde es dann zäh, das Tempo ließ langsam nach. Ich merkte die Belastung der letzten Wochen, aber der Wille blieb stark. Ab Kilometer 32 konnte ich mich sogar noch einmal steigern und einige Plätze gutmachen. Am Ende stand ich mit 3:27:57 Stunden im Ziel – neue persönliche Bestzeit, über sieben Minuten schneller als im Vorjahr. Insgesamt bedeutete das Platz 103 im Gesamtklassement und Platz 26 in der Altersklasse M40.

KW 23 – Bonuswoche 18 (Regeneration)

Die Woche nach dem Marathon diente ganz der Erholung. Bereits am Montag lief ich fünf sehr langsame Kilometer, einfach nur zum Beine lockern und zur aktiven Regeneration. Der Muskelkater war überraschend moderat. Am Donnerstag und Samstag folgten zwei lockere GA1-Läufe von jeweils 60 Minuten. Dabei ging es nicht um Pace oder Trainingsreiz, sondern nur darum, den Körper in Bewegung zu halten und die Durchblutung zu fördern. Ich fühlte mich von Tag zu Tag besser – körperlich wie mental.

Fazit

Ich habe in diesem Jahr auf eine Marathonzeit von 3:20 hintrainiert. Im Rückblick war das wahrscheinlich etwas zu hoch gegriffen. Trotzdem: Ich habe den Trainingsplan konsequent durchgezogen, mich nie hängen lassen, keine Verletzungen gehabt – und am Ende meine Bestzeit deutlich verbessert. Es war hart, es war lang – aber es hat sich gelohnt.
Bin ich zufrieden? Ganz klar: ja.

Road to Regensburg: Mein Marathon-Training im April / Mai 2025 – Block 4, Wochen 11-14

Drei lange Läufe über 35 Kilometer, eine neue persönliche Bestzeit über 10 Kilometer, ein Halbmarathon in Ingolstadt und inzwischen spürbare Ermüdung – mein Marathon-Trainingsplan hat es in sich. Der vierte Block ist abgeschlossen, die Tapering-Phase beginnt. Zeit für einen Rückblick auf Trainingswochen 11 bis 14 – ehrlich, ohne Beschönigung.

KW 16 – Trainingswoche 11: Intervallbaukasten

Die Woche begann intensiv: Die Intervalle steigerten sich schrittweise – von 1 x 1.600 m über 2 x 800 m, 4 x 400 m bis hin zu 8 x 200 m. Immer schneller werdend, und jedes Mal mit dem Anspruch, sauber zu laufen und nicht zu früh zu übersäuern. Die GA1-Einheiten liefen ruhig, fast meditativ.

Spannend: Bei den langen Dauerläufen steigt das Tempo ganz natürlich zum Ende hin. Der Körper gewöhnt sich daran, zum Schluss mehr rauszuholen.

KW 17 – Trainingswoche 12: Ostseelauf mit Weitblick

Highlight der Woche war ganz klar der 35-km-Lauf an der Ostsee. Die ersten 20 km verliefen locker und mit Meerblick. Danach ging’s zur Sache: 15 km in 5:10 min/km, konstant durchgezogen – ein echter Fortschritt.

Auch bei den Intervallen war die Luft dünn: 8 x 1.000 m und 4 x 3.000 m – ein Mix aus Tempo, Geduld und Präzision.

KW 18 – Trainingswoche 13: Zwischen Hochgefühl und Gegenwind

Laktat pur: 6 x 200 m in 3:50 min/km, kurze Standpause, dann 1.000 m in 4:20 – da brennen die Beine.

Am Samstag dann mein erster offiziell gemessener 10-km-Lauf – Dachauer Frühlingslauf – und direkt die Bestzeit: 44:31 Minuten!

Der Sonntag brachte allerdings einen echten Tiefpunkt. Beim langen Lauf bin ich nach 17,5 km im 5:40er-Schnitt komplett eingebrochen – ab km 18 gab’s Gegenwind mit 19 km/h, keine Energie mehr, kein Rhythmus. Ich war froh, überhaupt ins Auto zu kommen.

Den GA1-Sonntagslauf habe ich aus Erschöpfung auf Montag geschoben – Regeneration ist kein Luxus, sondern notwendig.

KW 19 – Trainingswoche 14: Rückkehr zur Struktur, aber kein Halbmarathon-Glück

Die Woche lief zunächst rund: 6 x 1.600 m in 4:20 min/km – solide.

Dann noch ein paar kürzere GA1-Einheiten zur Vorbereitung auf den Halbmarathon in Ingolstadt. Das Ziel war klar: 1:36 Stunden. Aber es kam anders – 1:42 Stunden standen am Ende auf der Uhr. Es war warm, ich war nicht ganz in Form, und der Kopf war vielleicht schon einen Schritt weiter. Es war nicht mein Tag, aber auch das gehört dazu.

Ausblick: Block 5 – Tapering beginnt

Der vierte Block ist damit abgeschlossen. Block 5 steht im Zeichen des „Feinschliffs“.
Das bedeutet: weniger Umfang, gezielte Reize, Fokus auf Regeneration.

Ein langer Lauf mit 36 km ist noch geplant – 23 km im 6er-Schnitt, 13 km in 5:00 min/km. Danach geht’s in die aktive Erholung:

  • Fokus auf Ernährung (viel Kohlenhydrate, Mikronährstoffe)
  • Blackroll & Mobilisation
  • Trinken, Schlafen, Atmen

Am 01.06.2025 steht der Regensburg Marathon an – mein Zielrennen. Danach gönne ich mir die erste wirklich ruhige Woche seit Monaten.