Zwischen Zielzeiten und Deadlines: Was Marathontraining mit Projektmanagement gemeinsam hat
Als ich im Juni 2025 in Regensburg an der Startlinie stehe, liegen hinter mir Monate strukturierter Vorbereitung, schweißtreibender Einheiten – und viele Parallelen zu meinem Alltag im Projektmanagement.
In meinem Training steckt mehr als Laufen. Es ist ein Projekt. Mit Zielen, Etappen, Planabweichungen und persönlichen Lessons Learned. Und genau darin liegt die Verbindung zur Arbeitswelt.
1. Der Trainingsplan ist dein Projektplan
Ein Marathon ist kein Sprint – und genauso wenig ist ein Projekt über Nacht abgeschlossen. Beide erfordern einen soliden Plan:
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Ziel definieren (Sub 3:30? Projektabschluss Q4?)
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Meilensteine setzen (10k, Halbmarathon, Long Runs = Projektphasen)
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Ressourcen einteilen (Zeit, Regeneration, Ernährung = Budget, Team, Tools)
Ein strukturierter Trainingsplan hilft, den Überblick zu behalten – aber wie jeder Projektplan muss er anpassungsfähig bleiben.
2. Mit Veränderungen umgehen können
Ob Muskelzerrung oder Lieferengpass – im Training wie im Projekt läuft nicht alles glatt. Dann ist Flexibilität gefragt. Die Fähigkeit, reagieren statt resignieren, unterscheidet Erfolg von Frust.
Ich musste Einheiten verschieben, Läufe kürzen, meine Ambitionen manchmal neu bewerten. Genauso erfordert ein Projekt manchmal das Zurückfahren von Anforderungen, wenn Ressourcen knapp werden oder externe Faktoren eingreifen.
3. Es gibt Höhen und Tiefen
Motivation kommt in Wellen. An manchen Tagen fliegt man, an anderen zählt nur der nächste Schritt. Im Projektgeschäft ist das nicht anders: Hochphasen wechseln mit Stressphasen, Euphorie mit Zweifeln.
Wer beide Welten kennt, weiß: Durchhalten entscheidet.
4. Der Umgang mit Rückschlägen prägt deinen Fortschritt
Verletzungen oder schlechtes Wetter sind wie technische Probleme oder Managemententscheidungen, die Projekte verzögern. Man muss lernen, damit umzugehen – und Lösungen finden statt Ausreden suchen.
5. Nicht jeder erreicht seine Zielzeit – und das ist okay
Im Projekt und auf der Strecke jagt jeder einer Bestmarke hinterher. Doch nicht immer ist sie realistisch – manchmal fehlen einfach ein paar Prozent. Entscheidend ist: Was habe ich gelernt? Wie weit bin ich trotzdem gekommen?
Weitere Parallelen zwischen Sport und Arbeitswelt:
- Selbstdisziplin: Ohne sie kein Marathon, kein erfolgreiches Projekt.
- Teamwork: Auch wenn der Marathon alleine gelaufen wird – Trainer, Physio, Freunde und Familie tragen mit.
- Mentale Stärke: Durchziehen trotz innerem Schweinehund oder externer Widerstände.
- Review & Retrospektive: Nach jedem Lauf (oder Projekt): Was lief gut? Was nicht? Wie kann ich es besser machen?
Fazit
Ein Marathon ist kein Einzelereignis, sondern ein Prozess – genauso wie ein Projekt. Die Disziplin, Zielstrebigkeit und Resilienz, die man auf dem Weg zur Ziellinie entwickelt, sind Skills, die sich 1:1 auf die berufliche Welt übertragen lassen. Und genau deshalb lohnt sich der Blick über den Tellerrand – oder besser: über die Ziellinie hinaus.
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